Die Gestaltung arbeitet mit dem Bestand, mit Qualitäten des Ortes und typischen
Materialien, sie greift die Strukturen und Eigenarten des Ortes auf oder interpretiert
sie neu. Was auf keinen Fall gewünscht wird, ist eine heimelig-pittoreske Touristenstube.
Der Wechsel zwischen Fest und Arbeit, zwischen farbenprächtig Geschmückten und
dem zweckmässig Reduzierten, die Spannweite zwischen diesen Gegensätzen prägt
das Leben in Urnäsch. Es gibt Schöenes, Wüeschtes und eben Schöewüeschtes im
Appenzellerland. Die typischen Elemente des Dorfes und seiner Lage, die historisch gewachsenen Strukturen gilt es freizulegen, zu schärfen oder neu zu interpretieren. Sie machen die Einzigartigkeit des Dorfes aus.
Landschaft und Dorf sind eng miteinander verknüpft. Die grünen Wiesen reichen bis
in den Dorfkern. Im lang gezogenen Strassendorf schauen die rückwärtigen Seiten der Häuser ins Grüne. Immer wieder ergeben sich im Ort Blicke durch Häuser und Strassenzüge auf die umliegenden Hügel und Berge. Das Dorf vergisst seine Landschaft nicht. Urnäsch verändert sich mit einer Dorfentwicklung, die über die Jahre hinweg realisierbar ist, die mit dem Dorf mitwächst und keine gewaltigen, überstürzten Bautätigkeiten fordert.
Bauherrschaft: Gemeinde Urnäsch
Ort: 9107 Urnäsch, AR
Team: Andreas Geser Landschaftsarchitekten AG
Status: Wettbewerb 2007, 1. Rang
Art: Architektur im öffentlichen Raum